Geschichte


Schweiz. Gehörlosensportverband und seine Abteilungen

ICSD und Internationalen Spielverlauf des SGSV-FSSS Medaillen-Statistik aus den Sommer- und Winterweltspielen


Schweiz. Gehörlosen Sportverband und seine Abteilungen

Die Pioniere des Gehörlosen Sportvereins Zürich und die Tessiner gründeten 1930 den Schweizerischen Gehörlosen Sportverband. Der Verband war von Anfang an in verschiedene Abteilungen unterteilt. Er bezweckt die Förderung des Gehörlosensportes in der Schweiz und die sportliche und ethische Ertüchtigung der Mitglieder der einzelnen Abteilungen. Eine wichtige Aufgabe des Verbandes besteht in der Ausstellung von Lizenzen. Zudem liegen in seiner Verantwortung die Wahrung und Förderung der Interessen und Bestrebungen der untergeordneten Vereine. Die Durchführung von Kursen und Trainingslagern liegt ebenfalls in der Verantwortung des SGSV-FSSS. Nicht nur diese Aufgaben obliegen dem Verband, sondern auch die Organisation und Durchführung von internationalen Wettkämpfen, sowie Sommer- und Winterweltspielen.

Gleich wie bei den Hörenden finden seit 1924 die sogenannte Sommerweltspiele für Gehörlose (Deaflympics) im Vierjahreszyklus statt. Die Winterweltspiele finden seit 1949 statt. Der Schweiz. Gehörlosen Sportverband hat bereits dreimal Winterweltspiele in Montana-Vermala (1959), in Adelboden (1979) und Davos (1999) organisiert. Es werden nur Ski Alpin, Ski nordisch und Snowboard durchgeführt. Leider konnten bisher noch keine Sommerweltspiele organisiert werden. Diese wären in der Organisation viel aufwendiger und für die Schweiz kaum durchführbar.

Im Vierjahresturnus finden ebenfalls Europameisterschaften mit über 18 Sportarten statt. Die verschiedenen Sportarten werden einzeln durchgeführt. So war es für den SGSV-FSSS bereits 10 mal möglich, solche Meisterschaften zu organisieren: Zürich (1980 - Schiessen und Handball), Littau (1984 - Tennis), Meiringen-Hasliberg (1985 - Ski alpin und nordisch), Colombier (1987 - Geländelauf), Volketswil (1988 - Velo), Lausanne (1995 - Leichtathletik), St. Gallen (1996 - Orientierungslauf), Basel (2002-Badminton), Mouteiller (2006-Bowling) und Genève (2007-Schiessen).

Folgende Abteilungen gehören zum SGSV-FSSS: Ski alpin, Ski Nordisch, Snowboard, Futsal Damen und Herren, Fussball Herren, Damenfussball, Kunstturnen, Handball, Schwimmen, Basketball, Beachvolleyball, Leichtathletik, Schiessen, Velo, Tennis, Tischtennis, Volleyball, Squash, Jugendsport, Badminton, Eishockey und Orientierungslauf.

Ski Alpin ist im Verband die erfolgreichste Abteilung. Man sammelte sowohl an den Europameisterschaften wie an den Winterweltspielen viele Medaillen.

Fussball ist auch eine sehr wichtige Abteilung. Jedoch sind in den letzten Jahren die Mitgliederbestände stark geschrumpft. So war es vielen Vereinen nicht mehr möglich, eine Mannschaft (11 Spieler) zu stellen. Dies hat dazu geführt, dass vor allem Turniere mit 4 Spielern (Futsal) auf dem Feld (Halle) organisiert wurden.

Die Abteilung Schiessen lebt seit Beginn praktisch von den gleichen Mitgliedern, die meistens sehr gute Schützen sind. 

Zwischen 1950 und 1980 gab es auch eine Abteilung Korbball (Basketball).

Ähnlich wie dem Basketball erging es dem Kunstturnen. Es war vor allem in Zeiten, als man noch internationale Wettkämpfe organisierte, ziemlich verbreitet und wurde später aufgelöst. Den Schwimmen erging es ebenso.

Die Leichtathleten waren die Sportler mit dem fast grössten Durchhaltewillen. Für kurze Zeit arbeiteten diese auch mit den Behinderten zusammen. Als die Mitgliederzahl sehr stark zurückging, hat man sich wieder gelöst, was sich positiv auf die Beteiligung auswirkte.

Seit dem 80er Jahren gibt es eine Abteilung Velo. Auch hier hat die Mitgliederzahl ständig abgenommen (von ursprünglich 15 Mitgliedern auf ca. 5). Die Abteilung existiert aber seit einiger Zeit nicht mehr.

Ab 1970 war für ca. 15 Jahre Handball attraktiv. Tennis spielt man vor allem in Zürich, Genf und St. Gallen eine Rolle. Tischtennis fristet ein Mauerblümchendasein.

Zurzeit ziemlich hoch im Kurs ist Volleyball (Damen, Herren und Mixed). Es werden landesweit verschiedene Turniere organisiert. Teilweise machen die Gehörlosen auch an regionalen Meisterschaften bei den Hörenden mit, sowie an den Europameisterschaften für Gehörlose.

Squash wird in den Vereinen seit 1988 gespielt. Diese Sportart wurde 1994 in den SGSV aufgenommen.

Populär sind seit 1993 vor allem Badminton und Jugendsport (Animation von Jugendlichen). Badminton ist eine richtige Boom-Sportart. Dies ist vielleicht darauf zurückzuführen, dass es eine Einzelsportart ist. Es finden in der Schweiz jährlich mindestens 7 Turniere statt.

Jugendsport besteht vor allem darin, dass abenteuerliche Sportarten betrieben werden wie Hängegleiten, Kanufahren in Wildbächen, Jumping Bungee, Hydro Speed, River Rafting  und Snowboard. An einigen Wochenenden und einmal eine ganze Woche werden solche Trendsportarten organisiert.

1994 wurden erstmals Trainingskurse für Schüler durchgeführt. Die Schüler hatten Gelegenheit, sich in der Technik des Tennis unter kundiger Leitung zu üben. Vorgesehen ist, dass man solche Kurse auch in andern Sportarten durchführen wird.

Seit 1994 wird ebenfalls Eishockey gespielt. An den Winterweltspielen in Davos 1999 möchte die Schweiz mit einer Mannschaft mitmachen. Orientierungslauf besteht seit einiger Zeit, bevor die Europameisterschaft in St. Gallen stattfand.


CH - Medaillenspiegel der Summer - Deaflympics ab 1924 (SUI ab 1928)
CH-Miroir des médailles des Summer-Deaflympics dés 1924
(SUI dés 1928)

CH - Medaillenspiegel der Winter - Deaflympics ab 1949
CH-Miroir des médailles des Deaflympics d'hiver dès 1949